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2. Einzelheiten zur Hermannsschlacht 9 n.Chr.
2.1 Vorgeschichte
Im Jahre 9 n.Chr. war Gallien (Frankreich) längst unterworfen
und römische Provinz. Auf der Tagesordnung stand zu dieser Zeit daher
der Plan, Germanien nun ebenfalls zu unterwerfen und zur römischen
Provinz zu machen. Verschiedene römische Einfälle nach Germanien
mit begleitenden, weit ausgedehnten Stoßtruppunternehmungen zu Wasser
und zu Lande dienten diesem Vorhaben.
Zu dieser Zeit diente Hermann der Cherusker (römische Name "Arminius", vergl. die Namen heutiger Fußballvereine: Arminia Bielefeld, Arminia Hannover) im römischen Heer. Hermann wurde 18 vor Chr. als Sohn des Cheruskerfürsten Sigimer geboren. Hermann erwarb sich durch den Dienst bei den Römern genaue Kenntnisse auf den Gebieten der römischen Militärtechnik und Verwaltung. Sprache und Lebensgewohnheiten der Römer waren ihm geläufig.
2.2 Eckdaten zu den Lebensumständen der römischen Soldaten
Das Leben eines einfachen Soldaten ist mit einigen Eckwerten in nachfolgender
Tabelle aufgeführt. Die in allen militärischen Auseinandersetzungen
wichtige Frage der Verpflegung der Soldaten war demnach im Normalfall schon
allein durch den Sold mehr als sichergestellt. Der Sold war zu Zeiten von
Cäsar bereits auf 10 Asse/Tag verdoppelt worden.
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Bruttogehalt eines einfachen Legionärs | 10 Asses pro Tag bzw.
225 Denare pro Jahr = 9 Aurei pro Jahr (Legionär erhält davon ca. 50 % als Nettogehalt ausgezahlt = Lohn eines Tagelöhners bei freier Verpflegung) Lebensmittelzuteilung =
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1 Aureus (Goldmünze)
= 25 Denare |
Dienstzeit eines Legionärs | 25 Jahre | danach Altenteil, z.B. als Siedler
in neuer Provinz |
Zeiteinteilung | 1 "Stunde" = 1/12 * Zeitspannung zwischen Sonnenauf- und untergang | Die Stunde ist damit je nach Jahreszeit ganz unterschiedlich lang |
Bewaffnung | Schwert beidseitig geschliffen
Wurfspieß 1,5 m lang, 1 kg schwer Marschgepäck: 20 kg Marschstrecke: 20 km/Tag |
separater Transport von: Belagerungsmaschinen, Wurfmaschinen (bis 370 m weit) durch Lasttiere der Legion |
Lebenshaltungskosten | 1 Liter Öl : 12 Asses
1 kg Weizen: 4,6 Asses 1 kg Roggen: 2,5 Asses einige Liter Tafelwein: 1 Asses 1 Liter Qualitätswein: 4 Asses |
von guter Verpflegung kann bei den Truppen im Normalfall ausgegangen werden |
2.3 Kampftruppenstärke der Römer bei der Hermannsschlacht
Hermanns Ziel war es, die Einverleibung Germaniens als römische
Provinz zu verhindern. Sein Gegenspieler war der römische Oberbefehlshaber
in Germanien, Quinctilius Varus. Varus hatte zuvor Kommandos als Statthalter
in Syrien, Asien und Afrika innegehabt, in Gegenden also, die zu dieser
Zeit keine militärische Bedrohung und Herausforderung für Rom
mehr darstellten. Aufgrund seiner Persönlichkeit interessierten ihn
Truppenparaden und persönliche Bereicherung mehr als die Wahrnehmung
militärischer Aufgaben. Generell schätzte Varus die militärische
Stärke der Germanen als gering ein. Diese Schwäche und Fehleinschätzung
nutzte Hermann der Cherusker gezielt aus und lockte ihn im Jahre 9 n. Chr.
in eine militärische Falle.
Unter dem Vorwand, in Germanien sei ein Aufstand ausgebrochen, lockte
Hermann das römische Heer unter Varus im Spätsommer des Jahres
9 n. Chr. in das sumpfige Gebiet am Kalkrieser Berg. Die römsiche
Streitmacht ist in nachfolgender Tabelle aufgeführt:
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3 Elite-Legionen | 17. Legion
18. Legion 19. Legion |
1 Legion = 10 Kohorten = 60 Centurien;
1 Centurie hat ca. 80 Mann; die 1. Kohorte ist größer: 800 Mann 2.-10. Kohorte hat jeweils 480-500 Mann (=6*80) jede Legion beinhaltet:
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zusätzliche
Infanterieeinheiten |
6 Kohorten | bei 500 Mann pro Kohorte
zusammen mindestens 3000 Mann |
Reiterei | 3 Schwadronen | 1 Schwadron = 300 - 400 Reiter
zusammen ca. 1000 - 1200 Reiter |
Diese Verbände waren nicht nur wegen ihre Zahlenstärke von weit über 20.000 Mann beieindruckend, sondern vor allem auch wegen ihrer besonderen Kampferfahrung in Germanien. Es handelte sich um Elitetruppen, das Beste, was Rom seinerzeit zur Verfügung hatte.
Diese in der Schlacht untergegangenen Verbände machten zahlenmäßig 50 % der römischen Rheinarmee und sogar 1/3 des gesamten römischen Heeres aus. Der Verlust an Kampfkraft war enorm, weil es sich um Elitetruppen handelte.
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