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Die Hermannsschlacht (Varusschlacht) im Teutoburger Wald
im Jahre 9 nach Christus
1 Ort der Schlacht
1.1 Bisherige Ortsangabe, Hermannsdenkmal
Das 1. Bild zeigt etwa in Bildmitte den Ort des Hermannsdenkmals, das
im Jahre 1875 zur Erinnerung an die Schlacht im Teutoburger Wald südwestlich
von Detmold auf einer Erhebung, auf der 386 m hohen Grotenburg, errichtetet
wurde. Dieses Denkmal stellt den Cheruskerfürsten Hermann dar (römischer
Name "Arminius"). Er hatte im Jahre 9 n. Chr. das von dem Feldherrn Varus
geführte römische Heer vernichtend geschlagen. Von Tacitus ist
als Ort dieser historischen Begebenheit von weltgeschichtlicher Bedeutung
der Teutoburger Wald genannt worden. Der genaue Ort war bis vor wenigen
Jahren unbekannt und lieferte von jeher Anlaß zu Spekulationen und
Nachforschungen. Immerhin war die ungefähre Gegend bekannt, und so
wählte man vor über 100 Jahren für das Herrmansdenkmal
den Berg südwestlich von Detmold.
1.2 Tatsächlicher Ort der Hermannsschlacht
Nach neueren Forschungsergebnissen und archäologischen Grabungen
fand die Hermannsschlacht nordöstlich von Osnabrück um Fuße
des Kalkrieser Berges zwischen Engter und Venne statt. Von dieser Stelle
am äußersten oberen Bildrand des nachfolgenden Bildes zum Hermannsdenkmal
am äußersten unteren Bildrand mißt die Luftlinie etwa
73 km.
Das nächste Bild zeigt einen Kartenausschnitt um den Schlachtort am Kalkrieser Berg. Man erreicht den Ort von der Autobahn A1 nördlich von Osnabrück, Abfahrt Bramsche. Von hier aus fährt man auf der B 218 ca. 6 - 7 km in östlicher Richtung. Nördlich der B 218 verläuft der Mittellandkanal und oberhalb davon befindet sich ein weitläufig ausgedehntes Moorgebiet.
Eingekesselt von dem Bergabhang des Kalkrieser Berges im Süden
und dem angrenzenden Moor im Norden saßen die Römer in einer
strategische Falle und wurden von den Germanen vollkommen aufgerieben.
Die Niederlage war so tiefgreifend, daß der Vormarsch der Römer
nach Germanien danach für alle Zeiten gestoppt war. Fortan bildete
der Limes die Grenze nach Germanien.
1.3 Grabungen am Kalkrieser Berg zur Erforschung der Hermannsschlacht
Nördlich des Kalkrieser Berges befindet sich im Bild der Schriftzug
"Barenaue". Genau unterhalb und am Anfang dieses Schriftzuges verläuft
die B 218 grob in west-östlicher Richtung parallel zum Mittellandkanal,
danach kommt eine leichte, erste Biegung mit kurzem Straßenverlauf
in südöstlicher Richtung, dann verläuft die B218 wieder
etwas west-östlich und nach einer zweiten, ausgeprägteren Biegung
wieder nach Südosten. Von diesem Bereich ist nachfolgend ein Satellitenphoto
zu sehen.
1.4 Grabungsfeld zwischen B 218 und Mittellandkanal in der Barenaue
Unmittelbar nördlich der 1. Biegung ist ein archäologisches
Grabungsfeld zu sehen, das im nächsten Bild noch einmal herausvergrößert
ist. In diesem Bereich und in der Umgebung fand man Überreste der
römischen Legionen mit zahlreichen Einzelgegenständen wie Waffen,
Münzen, Orden, Schnallen mit Inschrift der Truppeneinheit, Gebrauchsgegenstände,
1 Wagengeschirr und anderes. Die gefundenen Münzen übertreffen
an Wert und Umfang alle je insgesamt in Nordwestdeutschland gemachten Funde,
so daß auf ein ganz außergewöhnliches Ereignis zu schließen
ist: Mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hermannssschlacht, denn der
Ort liegt nahe dem Teutoburger Wald, ganz wie von Tacitus beschrieben.
In dieser Schlacht wurde die 17., 18. und 19. Legion mit diversen Hilfstruppen
vernichtet.
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